Am kommenden Donnerstag, 20. Oktober, werden Menschen mit seltsamen Kopfbedeckungen zwischen 11 und 13 Uhr in der Bibliothek Alte Münze unterwegs sein. Es handelt sich um freiwillige Probanden eines kognitionswissenschaftlichen Experiments mit dem Titel „IntoTheWild“.

Ziel des Projekts der Arbeitsgruppe Neurobiopsychologie ist es, die visuelle Verarbeitung des Gehirns auf möglichst natürliche Weise zu untersuchen. Dafür bewegen sich Probanden frei „IntoTheWild“: in verschiedene(n) Umgebungen, ausgestattet mit einer Vielzahl an Sensoren, die Körper- und Augenbewegungen sowie Hirnströme aufzeichnen. Verwendet das visuelle System des Menschen unter natürlichen Bedingungen möglicherweise ganz andere Mechanismen zur Verarbeitung und Erkennung als im Labor?

 

Das schreiben die Forschenden zu ihrem Projekt:

„Die Welt, die uns umgibt, ist vielfältig, komplex und ständig in Bewegung. Dennoch erkennen wir spielerisch Objekte, Tiere und Menschen in unserer Umgebung und interagieren konstant mit unserer Umwelt. Diese Fähigkeit ist einem komplexen Zusammenspiel einer Vielzahl von Hirnregionen zu verdanken, die zusammen als das visuelle System bezeichnet werden. Dieses System hat die Aufgabe, den ständigen visuellen Eindrücken, die unsere Augen erreichen, Sinn zu verleihen.

Eines der erklärten Ziele der Kognitiven Neurowissenschaft ist es, die kortikalen Mechanismen dieses Systems zu verstehen. Bisher finden die entsprechenden elektrophysiologischen Studien in Labors unter eng kontrollierten, experimentellen Bedingungen statt. Dieser Ansatz hat jedoch den Nachteil, dass das System in einer Sondersituation, weit ab von seiner natürlichen Umgebung untersucht wird. Durch die Entwicklungen der letzten Jahre und die damit verbundene Verkleinerung der technischen Systeme ist es heute jedoch möglich, Experimente auch mobil und außerhalb des Labors durchzuführen.“
Unter anderem in unserer Bibliothek.