DEAL-Verhandlungen: Elsevier schaltet Zugriff auf aktuelle E-Journals ab

Nachdem am 03.07.2018 wieder Verhandlungen der Allianz der Wissenschaftsorganisationen mit dem Verlag Elsevier aufgenommen worden waren, um erneut Wege zu einer grundsätzlichen Einigung über die finanziellen Rahmenbedingungen und den Leistungsumfang eines künftigen DEAL-Vertrags ab Mitte 2019 zu suchen, war ein vorläufiger Abbruch der Verhandlungen wegen der nach wie vor überhöhten Forderungen des Verlags unumgänglich. Es hat sich herausgestellt, dass Elsevier weiterhin nicht dazu bereit ist, einen wissenschaftsadäquaten Leistungsumfang unter den Grundsätzen des Open Access anzubieten, der nachhaltig finanzierbar ist.

Näheres dazu finden Sie in der Pressemitteilung der HRK.

Ziel des von der HRK initiierten DEAL-Projektes sind Vereinbarungen über Bundeslizenzen mit großen Wissenschaftsverlagen. Über diese Lizenzen sollen zukünftig alle Artikel dieser Wissenschaftsverlage bundesweit zur Verfügung stehen. Die HRK fordert unter anderem, dass an DEAL teilnehmende Einrichtungen einen dauerhaften Volltextzugriff auf das gesamte Titel-Portfolio der Verlage erhalten, alle Publikationen von Autorinnen und Autoren aus deutschen Einrichtungen Open Access geschaltet (CC BY) werden und angemessene Preise nach einem einfachen, zukunftsorientierten Berechnungsmodell vereinbart werden, das sich am Publikationsaufkommen orientiert. Bei den Verhandlungen, die 2016 begonnen hatten, konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt jedoch keine Einigung mit Elsevier erzielt werden. Um den Verhandlungen Nachdruck zu verleihen, kündigten bereits zahlreiche Einrichtungen in Deutschland zum 31. Dezember 2016 laufend gehaltene Zeitschriften des Verlages Elsevier.

Auch seitens der Universitätsbibliothek wurden in Abstimmung mit dem Präsidium damals sämtliche 109 Abonnements für Elsevier-Zeitschriften gekündigt. Der Zugriff auf diese Zeitschriften, der trotz des vertragslosen Zustands unaufgefordert durch Elsevier zunächst weiter bereitgestellt wurde, wird nun nach dem neuerlichen Abbruch der Verhandlungen aller Voraussicht nach nicht mehr aufrechterhalten.

Damit stehen Zeitschriftenausgaben des Elsevier-Verlages, die nach dem 1. Januar 2017 erschienen sind, insbesondere für Angehörige der Universität Osnabrück (Studierende und Mitarbeitende) im Campusnetz und vor Ort an den Arbeitsplätzen in der Universität online nicht mehr lizenziert zur Verfügung. Nicht betroffen sind ältere Jahrgänge, über Nationallizenzen bereitgestellte Zugänge und unter OpenAccess-Lizenzen verfügbare Aufsätze.

Versorgung mit Aufsätzen über die Fernleihe für Angehörige der Universität kostenfrei

Benötigen Sie als Angehörige oder Angehöriger der Universität Osnabrück einen Aufsatz aus dem Jahrgang 2017 oder 2018 einer der Elsevier-Zeitschriften (mit Verlagsangaben Elsevier, Elsevier Academic Press, Elsevier Pergamon), die wegen der Kündigung der Abonnements und Lizenzen zum 31.12.2016 derzeit nicht zur Verfügung stehen, so bietet die Universitätsbibliothek an, diesen für Sie kostenfrei über die Fernleihe zu beschaffen.

Nutzen Sie in diesem Fall bitte unser Eingabeformular für die Bestellung eines Zeitschriftenaufsatzes und geben Sie im Bemerkungsfeld einen entsprechenden Hinweis, die normalerweise fällige Fernleihgebühr wird dann nicht berechnet. Sollte es sich bei Ihrer Bestellung um einen Aufsatz handeln, der aus einer nicht von den DEAL-Verhandlungen betroffenen Zeitschrift stammt und daher auf jeden Fall kostenpflichtig zu bestellen ist, erhalten Sie von uns eine entsprechende Nachricht.

Überprüfen sollten Sie vor einer Bestellung auf jeden Fall auch, ob es eine frei verfügbare Version des benötigten Zeitschriftenartikels gibt; für Recherchen hierzu eignen sich:

  • die Plattform BASE (multidisziplinäre Suchmaschine der Universität Bielefeld für wissenschaftliche Internet-Quellen),
  • das OADOI (Open Access Digital Object Identifier) sowie
  • die Internetseiten der Autorinnen und Autoren.

Als Metasuchmaschine kann auch der Karlsruher Virtuelle Katalog (KVK) mit der Auswahl „Digitale Medien“ genutzt werden.

Bei Fragen zu Fernleihe und Dokumentlieferung helfen wir Ihnen gerne weiter.
Wenden Sie sich bitte an:

Sarah Hochartz
Carolin Schwarte
Tel. +49 541 969-4323
fernleihe@ub.uni-osnabrueck.de

Stand: 12. Juli 2018

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