Gedenkausstellung ab dem 24. April: »Madre d’Israel« – Die sephardisch-jüdische Kultur Thessalonikis

Im Frühjahr und Sommer 1943 wurden 47.000 griechisch-jüdische Bürger der Stadt Thessaloniki nach Auschwitz deportiert. Fast alle sind ums Leben gekommen in den Gaskammern von Birkenau, sind Seuchen, körperlicher Auszehrung und Gewalttaten zum Opfer gefallen. Zum 70. Mal jährt sich in diesen Monaten mit der Auslöschung der Juden von Thessaloniki eines der kapitalen deutschen Kriegsverbrechen im nationalsozialistisch besetzten Griechenland. Die Gedenkausstellung zeichnet die Kultur der Sepharden historisch nach: von der Einwanderung der aus dem Spanien der Reconquista Vertriebenen bis zur einzigartigen Prägung der Stadt während der Modernisierung ab dem Ende des 19. Jahrhunderts.

Neben Texttafeln, teilweise in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Thessaloniki entstanden, sind Vitrinen mit Facsimiles aus dem Bestand unserer Bibliothek zu sehen, darüber hinaus solche mit dokumentarischem Material, das uns von Yad Vashem freundlich zur Verfügung gestellt wurde, der zentralen Gedenkstätte für das vernichtete europäische Judentum in Jerusalem.

Veranstaltet wird die Ausstellung in Kooperation mit der Forschungsstelle Literarischer Transfer am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft.

Zur Eröffnung am 24. April um 18.00 Uhr sprechen Prof. Dr. Chryssoula Kambas und Prof. Dr. Trudel Meisenburg (FB 7) im Zimeliensaal der Universitätsbibliothek. Studierende lesen aus den Erinnerungen zweier „Survivors” aus Thessaloniki, und schließlich rundet ein Vortrag aus dem „Sephardischen Liederbuch“ die Veranstaltung musikalisch ab. Sie sind herzlich eingeladen!

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