1991 entdeckte die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen in ihrem Bestand 1.500 Bücher mit einer besonderen Geschichte: Sie hatten jüdischen Emigranten gehört und sollten sie auf der Schiffspassage über den Atlantik ins Exil begleiten. Doch das im Bremer Freihafen gelagerte Umzugsgut sollte seine Besitzer nicht erreichen: Von der Gestapo beschlagnahmt und später versteigert, gelangten die Bücher aus den sogenannten »Juden-Auktionen« 1942 in die Bibliothek. Ein Teil dieses ab 1991 systematisch erforschten Bestandes wies Besitzvermerke und Widmungen auf. So wurde es möglich, bislang rund 150 Bücher an die Nachfahren der einstigen Eigentümer zurückzugeben. Die Ausstellung »Seligmanns Bücher. Von der späten Rückgabe des Eigentums jüdischer Flüchtlinge aus Hannover« widmet sich einem Teil dieses Bestandes und seiner Geschichte. Nach verschiedenen Stationen sind »Seligmanns Bücher« ab Freitag, 31. Oktober, im Foyer der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16 / Kamp, während der regulären Öffnungszeiten (Mo-Fr: 9-22 Uhr, Sa: 11-18 Uhr) zu sehen. Zur Eröffnung am Donnerstag, 30. Oktober, 18 Uhr, spricht Dr. Peter Schulze, Kurator der Ausstellung, die in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V., der Hans Calmeyer-Initiative e. V. sowie der Alfred Gong Gesellschaft e. V. präsentiert und von der Universitätsgesellschaft Osnabrück e.V. gefördert wird.